Wenn ich mir die Stelleninserate auf Karriereportalen anschaue sehe ich immer wieder den gleichen Fehler. Nahezu jedes Stelleninserat sieht gleich aus: Voll „platter“ Texte gespickt mit einer „Bulletpointorgie“. Man könnte 90% der Texte beliebig zwischen den einzelnen Inseraten austauschen, es würde niemandem auffallen. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen Anleitung für Ihr perfektes Stelleninserat geben.

Die Universität Bamberg veröffentlicht jedes Jahr ihre aktuelle Studie „Recruiting Trends“, und die spricht eine deutliche Sprache. Mehr dazu in diesem Video

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Mit dem Online Recruiting-Selbstcheck überprüfen Sie in nur 3 Minuten ganz einfach selbst, wie effektiv Ihre Mitarbeitergewinnung aktuell ist und wie Sie sie noch verbessern können.


Erfolgsschlüssel #2 in der Mitarbeitergewinnung: Ein perfektes Stelleninserat

In meinem letzten Beitrag habe ich Erfolgsschlüssel #1 für Ihren Recruiting-Erfolg erörtert (zum Beitrag hier klicken), um als Arbeitgeber für die richtigen Bewerber sichtbar zu werden.

Wer neue Mitarbeiter sucht, denkt man in der Regel auch an ein Stelleninserat. Stelleninserate sind in der Mitarbeitergewinnung nahezu unverzichtbar – und doch klagen seit kurzem sogar die Onlinejobbörsen über massiven Geschäftsrückgang. 

Die Antwort dafür liegt im Trend Social Recruiting. Lassen sich mit einem perfekten Stelleninserat in Kombination mit Social Recruiting sehr gute Ergebnisse erzielen – und das nahezu kostenfrei.

Um diese Ergebnisse zu erreichen ist Auseinandersetzung mit der Bewerberzielgruppe nötig und ein auf deren Bedürfnisse zugeschnittenes Jobangebot.

Aber wie sollten ein perfektes Stelleninserat aussehen? Was soll drinnenstehen? Und warum funktionieren herkömmliche Stelleninserate nicht mehr (oder nur noch sehr schlecht)?

Aufbau eines wirksamen Stelleninserats

Unzählige Tests und Studien empfehlen den Aufbau eines wirksamen Stelleninserats in folgende 5 Bereiche:

  1. Einleitung
  2. Aufgabenbeschreibung
  3. Anforderung an den Bewerber (Skills)
  4. Stellenangebot
  5. Schlussteil / Motivation

Entscheidend für den Erfolg Ihres Stelleninserats ist, dass Sie Ihre Bewerber richtig ansprechen und sich dabei von Ihren Mitbewerbern klar abheben. Leider bestehen die meisten Stelleninseraten aus langweiligen, nichtssagenden „Bulletpointorgien“. Schade, verfehlen diese bei Ihren Bewerbern fast immer ihre gewünschte Wirkung.

Ihre Bewerber – die guten Bewerber, die Sie haben wollen, wollen heute anders angesprochen werden als in den gewohnten Texten wie zB: „Wir sind ein Traditionsunternehmen seit 100 Jahren… schicken sie doch mal den Lebenslauf und Motivationsschreiben und dann werden wir schon schauen, ob wir überhaupt ein Gespräch mit Ihnen haben wollen…“.

Fakt ist: 7 von 10 Bewerbern informieren sich online über Ihr Unternehmen und die ausgeschriebenen offenen Stellen. Die Frage ist, welchen Eindruck hinterlassen Sie im Web auf Ihre potentiellen neuen Mitarbeiter? 

Die schauen nicht in die Zeitung und viele davon lesen keine Stelleninserate in Jobbörsen, sondern surfen im Internet. Und wenn Sie schon (durch Zufall?) auf Ihrer Webseite oder Ihrem Social Media Profil landen, was finden sie da? Sie finden kein Stelleninserat auf Ihrer Homepage? Und wenn doch, dann etwa eines im pdf-Format?

Ein pdf Stelleninserat ist ineffizient und für Job-Suchmaschinen unsichtbar

Ein pdf Stelleninserat ist tödlich für Ihren Erfolg Ihrer Mitarbeitersuche. Und zwar aus 2 Gründen:

  1. Die Erstellung eines pdf und das Hochladen auf eine Webseite inkl. der richtigen Verlinkung ist ein ineffizienter Zeitfresser, der noch dazu fehleranfällig ist.
  2. Für Ihre Bewerber bietet eine pdf Stellenanzeige die schlechteste Möglichkeit, sich sofort bei Ihnen zu bewerben.

Warum? Probieren Sie es einmal selbst mit Ihrem Handy aus und klicken auf ein pdf Stelleninserat und versuchen Sie, sich auf der angegebenen Emai-Adresse zu bewerben. Ihr Email-Editor öffnet sich über das ganze Fenster, und dann?

Ja, dann fragen Sie sich wahrscheinlich schon: Bei wem soll ich mich noch mal bewerben? (Die Emailadresse heißt meist in unpersönlicher Form bewerbung@xy). Sie fragen sich: „Wie heißt die Stellenbezeichnung nochmal ganz genau? Bei wem soll ich mich bewerben? 

Spätestens jetzt verlieren Sie die Lust darauf. Vor allem, wenn Sie gerade nicht dringend auf der Jobsuche sind (und vielleicht gerade in U-Bahn oder Autobus sitzen).

Bewerber von heute erwarten Service. Ob es Ihnen passt oder nicht. Machen Sie es Ihren Bewerbern leicht, sich bei Ihnen zu bewerben. Geben Sie einen (menschlichen) Einblick über das Team, die Kollegen, den Chef, die Chefin…

Schaffen Sie eine Willkommensatmosphäre für Ihre Bewerber

Ein perfektes Stelleninserat schafft eine Wllkommensatmosphäre und beinhaltet aussagekräftige Bilder oder Videos.

Eine „Das wäre ja noch schöner“ Haltung (sollten Sie diese haben) hilft Ihnen nicht weiter. Wenn wir heute mit wenigen Klicks ein Flugticket kaufen, einen Urlaub buchen, einen Einkauf tätigen können, warum sollte ein Bewerbungsprozess dann mühsam sein?

Was sagt das über ein Unternehen aus, das mit „Old-School“ Barrieren aufwartet? Slogans wie „Wir sind ein moderner Betrieb und unsere Servicemitarbeiter sind am neuesten Stand.“ – glaubt Ihnen kein Mensch mehr.

Bewerber von heute wollen vor allem auch sehen, wie es in Ihrem Betrieb so läuft, wofür er steht, wer mitarbeitet. Sie wollen zwischen den Zeilen lesen können: „Finde ich diesen Arbeitgeber attraktiv?“.

So machen wir es doch bei der Online-Urlaubsbuchung oder beim virtuellen Wohnungsrundgang auch. Wir wollen im Vorhinein wissen, worauf wir uns einlassen. Wir lesen Rezensionen vor dem Kauf von Büchern oder Haushaltsgeräten.
Das ist ganz normal. Bewerber wollen einen Einblick in Ihr Unternehmen. Mit Fotos oder besser: mit einem Video.

Da könnten Sie zB. sagen: „Wir stehen dafür, unsere Kunden wirklich happy zu machen. Und dazu suchen wir auch Mitarbeiter, die happy sind. Happy sein bedeutet, wir haben diese und jene Arbeitszeit, diese und jene Bedingung. Wir pflegen Kollegialität und wir gehen auch einmal im Monat miteinander essen und Spaß haben.

Also alles Dinge, die Sie vielleicht ja auch sowieso in ihrem Betrieb tun. Aber Sie kommunizieren es nicht.

Wie wäre es, wenn Sie ein kleines Video hätten auf Ihrem Stelleninserat nach dem Motto (stark vereinfacht): „Unser rechter rechter Platz ist leer, da wünschen wir uns Dich als neuen Mitarbeiter her…“.

Wir machen mit unseren Kunden gemeinsam aussagekräftige Arbeitsplatz- und Teamfotos oder  Recruiting-Videos. Und keinen Imageflm, den keiner sehen will.

Erfolgreiche Mitarbeitergewinnung funktioniert ähnlich wie Ihre Kundengewinnung

Sie richtet sich nach den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe. Nur dass die Zielgruppe bei der Mitarbeitersuche eben Ihre Bewerber sind.

Bitte verzichten Sie im ersten Schritt am besten auch auf Motivationsschreiben und Lebenslauf. Denn ganz ehrlich: Was sagt das denn über die Qualifikation Ihres Bewerbers wirklich aus, wenn er ein tolles Bewerbungsschreiben schreiben kann?

Passt er deswegen besser in Ihr Team oder zu Ihrem Betrieb?

Das richtige Bewerben bringt das AMS den Kandidaten bei. Dann können sie ein tolles Bewerbungsschreiben schreiben. Das heißt ja noch lange nicht, dass das der richtige Mitarbeiter für Ihr Unternehmen ist.


Also, drehen Sie den Spieß bitte um. Geben Sie Ihren Bewerbern einen Grund, warum sie sich gerade in Ihrem Unternehmen bewerben sollen. Geben Sie Eindrücke „von innen“ und geben Sie einen Grund, warum man sich gerade bei Ihnen bewerben soll. Am besten unterstützt mit einer Botschaft in Bild und Ton, mit Video und mit nettem Text.

Und machen Sie es möglich, dass sich Ihre Bewerber mit möglichst wenig Angaben und 1-2 Klicks in Ihrem Unternehmen bewerben können.

Es geht doch im ersten Schritt einmal darum, mehr Bewerber zu bekommen. Und ein kleiner Tipp an dieser Stelle: Vielleicht entfernen Sie sich auch von dem Wort „Bewirb“ Dich jetzt.

Ein unkonventionelles Beispiel aus der Praxis

Ein sehr gutes Praxisbeispiel zeigt eine Fleischerei, die ihre Bewerber so ansprach: „Komm zu uns auf eine Leberkäs´-Semmel und wir unterhalten uns darüber, wie es in unserem Team so ist. Und gibt Du uns doch den Grund warum, wir gerade Dich nehmen sollten. Denn wir brauchen gerade Verstärkung. Wir haben aber auch sehr viele Bewerber. Klar, dass wir nicht jeden nehmen können, aber Du bist herzlich eingeladen, zu einer Jause zu uns zu kommen und wir reden…“

Überdenken Sie bitte Ihre Recruiting-Strategie und Ihre Stelleninserate. Wie sind sie getextet? Gibt es Bilder? Gibt’s ein ansprechendes Video? Wo sind Ihre Stelleninserate zu finden? 

Wo und wie Sie Ihr perfektes Stelleninserat platzieren verrate ich Ihnen im nächsten Beitrag.
Schreiben Sie mir gern Ihre Meinung!


    2 replies to "Das perfekte Stelleninserat: So geht´s"

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